So war es, als die Siegermächte nach dem zweiten Weltkrieg 1945 den Vereinen wieder die Möglichkeit gaben, für Neu- und Wiedergründungen Aktivitäten zu entwickeln.
So trafen sich 1947 im Keller von Fritz Schütte die Damen und Herren Hildegard Winkler, Philipp Bartmann, Wilhelm Hirsch, Fritz Schütte und Josef Vosswinkel zu einer weinfrohen Runde. Dabei kamen sie zu vorgerückter Stunde auf die Idee, in Alsheim carnevalistische Aktivitäten anzuregen.
Dies wurde sofort positiv aufgenommen und in die Wirklichkeit umgesetzt. Der CCA wurde gegründet. Als Treffpunkt für die Kontakt-Aufnahme und alle Vorbereitungen wurde das Hubertuseck – lange Zeit danach noch immer unser Vereinslokal - ausgewählt.
Die ersten Carnevalisten und Gründer des CCA waren außer den bereits oben genannten Personen Heinrich Eckelmann, Franz Hübner, Wilhelm Pauli, Karl Hoffmann, Johann Jungkenn, Philipp Storf und Fritz Simon.
Auch wenn die Anzahl der Carnevalisten bei der Gründung nicht sehr groß war, so haben sich das Interesse an der Alsheimer Fastnacht und der Zustrom neuer Carnevalisten, besonders aus der jungen Generation, bis zur ersten Sitzung enorm gesteigert. Durch die Begeisterung der damaligen Jugend gab es keine Probleme, alle die bei der Vorbereitung einer Sitzung anfallenden Aufgaben zu lösen und ein volles Sitzungsprogramm zu gestalten. Der erste Sitzungspräsident war Fritz Simon, der erste Kanzler war Heinrich Eckelmann. Der damalige Beisitzer und Wirt des Hubertushof, Heinrich Eckelmann, „der Spitz“ genannt, war der Motor der Alsheimer Fastnacht. Ihm ist an dieser Stelle heute noch zu danken, denn er hatte durch private Vorfinanzierung die Grundlage geschaffen, dass eine Sitzung stattfinden konnte. Bedingt hierdurch wurde der CCA am Anfang als Privatclub geführt, bis sich die Finanzen so stabilisiert hatten, dass eine Selbstständigkeit möglich war und somit ein ordentlicher Vorstand gewählt wurde. Franz Hübner und Karl Hoffmann waren schon vor dieser Wahl die Vertrauenspersonen und Verantwortlich für einen ordnungsgemäßen Geschäftsablauf.
Der Start in carnevalistische Veranstaltungen war zu dieser Zeit nicht sehr schwer, da sich ein Großteil der Bevölkerung, die durch den Krieg und das Leid verschont blieben, besonders bei der jungen Generation, durch die Entbehrungen während der Kriegsjahre ein besonderes Verlangen nach Vergnügen zeigte.
So hatten wir über viele Jahre bei allen Veranstaltungen einen überfüllten Saal. Bei Preismaskenbällen konnten über viele Jahre bis zu 150 Masken gezählt werden. Bei den Sitzungen hatten wir 400 bis 500 Besucher. Dies war bei der damaligen Bestuhlung der damaligen Turnhalle (heute unser Bürgerhaus) möglich und hat sich auch in unserer Vereinskasse positiv gezeigt. Auch an Alsheimer Carnevalisten für die Programmgestaltung hat es nie gefehlt.
Zu bemerken ist noch, dass in dieser Zeit in einer Büttenrede, in Zwiegesprächen oder sonstiger Darbietung, vorwiegend aus dem Ortsgeschehen, der Ortspolitik und auch lustige Vorkommnisse bei Vereinen und aus der Bevölkerung, behandelt wurden. Wenn man wissen wollte, was im Jahr so passiert ist, so musste man auf die CCA-Sitzung gehen. Jede Darbietung wurde damals schon mit einem Orden belohnt. Die ersten Orden der Nachkriegszeit waren aus bedruckter Pappe und entwickelten sich im Laufe der Jahre zu Schmuckstücken und schönen Erinnerungen. Die damals höchste Auszeichnung für carnevalistische Leistung war der Silberne Spitz, benannt nach dem ersten Fastnachter Heinrich Eckelmann. Im Jahre 2008 wurde dann der Goldene Spitz erstmalig an 3 sehr verdiente Mitglieder verliehen:
Hans Jürgen Jäger – Gerhard Ohnacker – Alfred Gilbert
Alle Namen von Carnevalisten und deren Darbietungen zu nennen, die in den vielen Jahren beim CCA tätig waren, wäre zu umfangreich. Auch die Fastnacht unterliegt dem Wandel der Zeit. Dennoch hält der CCA an alten Traditionen fest. So sind zum Beispiel auch heute noch Page und Zeremonienmeister feste Bestandteile eines jeden Sitzungsabends.
Es sei allen gedankt, die den CCA gegründet, aufgebaut und bis zum heutigen Tage weitergeführt haben. Ganz gleich, ob Vorstand, Programmgestalter oder stiller Mitarbeiter, so dass es möglich wurde, die vielen Jahre zu gestalten. Nicht zu vergessen sind die treuen Mitglieder und vor allem unser Publikum, das den CCA durch den Besuch unserer Veranstaltungen unterstützt.
Der CCA hat in den vergangenen Jahrzehnten seinen Besuchern viele fröhliche Stunden bereitet und ist bemüht, auch in den kommenden Jahren dieses schöne Brauchtum zu erhalten und zu pflegen. Wir haben mit unseren Veranstaltungen im kulturellen Leben in Alsheim längst einen festen Platz eingenommen.